Wanderführertreffen 2025 in Untermarchtal

Wandern soll ein Erlebnis sein – das jedenfalls ist der Anspruch der beiden großen Wandervereine in Baden-Württemberg. Einmal im Jahr treffen sich deshalb die Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwäbischen Albvereins und des Schwarzwaldvereins zu einem gemeinsamen Fortbildungswochenende. 180 Tourguides haben sich am vergangenen Wochenende im Bildungsforum Kloster Untermarchtal zusammengefunden – zu Workshops, Exkursionen und verschiedenen Wandertouren in der Region – organisiert von der Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg.

Bei elf verschiedenen Workshops ging es um „Wander-Handwerkszeug“ wie Konfliktmanagement, erlebnispädagogische Methoden oder Waldbaden. Außerdem konnten die Teilnehmenden die verschiedenen Fachbereiche der Vereine kennenlernen, etwa die Kulturarbeit beim Tanzen, Singen und – passend zur Jahreszeit – Ostereierbemalen.

Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwäbischen Albvereins aus dem Donau-Bussen-Gau brachten außerdem ihren Kolleginnen und Kollegen aus ganz Baden-Württemberg ihre Heimat nahe. Da durfte natürlich das Kloster in Obermarchtal nicht fehlen, der Schöpfungsweg auf den Bussen, der Bierweg und Brauereibesichtigung in Ehingen, der Besinnungsweg in Mundingen und eine Tour ins große Lautertal und zur Wimsener Höhle. In Munderkingen gab es zwei verschiedene Stadtführungen und in Zwiefaltendorf machte die Storchenbeauftragte die Gäste mit allen Storchenfamilien Oberschwabens bekannt.

Die Gastfreundschaft im Bildungsform, die tollen Seminarräume, das gute Essen und die Herzlichkeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seminarhauses sowie der Schwestern trug maßgebend zum Erfolg des Wochenendes bei. „War ein tolles Wanderführertreffen“, „eine mega-geile Veranstaltung“, „wir sind nächstes Jahr wieder dabei“ – so verabschiedeten sich die Teilnehmenden am Sonntagnachmittag verbunden mit einem dicken Dankeschön an die beiden Organisatorinnen der Geschäftsstelle des Schwäbischen Albvereins sowie allen Ehrenamtlichen, die zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.

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Fantastische Wutachschlucht – ein geologisches Highlight

Zum zweiten Mal fand am 15. Juni die ganztägige Wanderung durch das Naturschutzgebiet Wutachschlucht statt. Die ausgebuchte, BANU-zertifizierte Tour, begeisterte die Teilnehmer*innen.
Bis zum frühen Morgen hatte es geregnet, die Schlucht war nass und die Feuchtigkeit der Nacht hing an Pflanzen und dem Fels. Doch bereits beim Einstieg in die Lotenbachklamm lugte die Morgensonne durch die Bäume und erzeugte in der wilden Seitenklamm der Wutach eine mystische Atmosphäre.
Auf solidem Granit und Porphyr wanderten wir entlang des wilden Lotenbachs und beschäftigten uns an passenden Plätzen mit Themen wie Gebirgsbildung und der eiszeitlichen Entstehung des jungen Schluchtensystems. In der Hauptschlucht angelangt erlebten wir eindrücklich die Dynamik der Wutach, die ihrem Namen als „Wütende Ache“ heute alle Ehre machte. Doch der Wanderweg war begehbar und so erreichten wir bald nach der Schattenmühle die mächtige Buntsandstein-Formation aus dem System Trias, zu der es einiges zu erklären gab. Die Tour führt uns, teilweise steil aufsteigend, durch fantastische Schluchtenwälder, vorbei an natürlichen Auen und die Morgensonne wärmte uns auf dem Weg durch bunte Magerwiesen.
Am sogenannten “Drachenmaul“, einer beeindruckenden Tuff-Formation, war der obligatorische Fototermin. Aber der Ort eignet sich auch bestens um die Vorgänge des Lösens und der Ausfällung von Kalkstein im Wasser zu erklären. Die Besonderheit hier, Moose sind aktiv bei dem Ausfällungsprozess und der Tuffsteinbildung beteiligt. Am Wegesrand begleitete uns die tolle Flora, die die Schlucht im Frühsommer bereithält. Man könnte stundenlang an vielen eindrucksvollen Orten verweilen.
Geologisch liegt der größte Teil der Wanderstrecke im Muschelkalk, der sich vor mehr als 200 Mio. Jahren als Sediment der Urmeere gebildet hat. Mit einem Gefälle von 4 – 6° streicht die Muschelkalk-Formation nach Osten und erlaubt dem Wanderer die unterschiedlichen Gesteine, die teils in beeindruckender Mächtigkeit anstehen, zu erfahren.
Unterwegs begegneten uns Eintagsfliegen, Steinfliegen und Libellen, die in sauberem Wasser in einer intakten Nahrungskette mit Bachforelle, Wasservögeln und Amphiben existieren. Die Fressplätze der Biber vom letzten Winter sind noch gut erkennbar. Hier wurde richtig „geholzt“ und neuer Lebensraum geschaffen.
Im Keuper angekommen waren wir auch schon bald am Ziel des Tages und mit müden Beinen und voller Eindrücke traten alle ihre Heimreise an.

Text und Fotos:
Günter Nosbüsch
Gewässerführer WBW
SWV Bonndorf
Kontakt: [email protected]
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