Die richtige Zeit, der richtige Ort – wann wachsen eigentlich Pilze? Die Antwort: Immer. Pilze sprießen das ganze Jahr über in Wald und Flur. Jede Pilzsorte hat ihre ganz eigene Zeit und auch ihre ganz eigenen Bedürfnisse an Standort und Klima. Die meisten heimischen Speisepilze bevorzugen eine feucht-warme Witterung, die sie vor allem im Spätsommer und Herbst, der herbeigesehnten Pilzsaison, vorfinden. Nach einem Regen sprießen sie dann über Nacht dort, wo am Vortag noch keine Spur von ihnen zu sehen war. Es wird empfohlen, Speisepilze an Standorten mit geringer Umweltbelastung durch Abgase, Feinstaub, Schwermetalle oder Pflanzenschutzmittel zu sammeln. Die meisten Pilze fühlen sich im lichten Schatten von Bäumen wohl, wobei jede Pilzart ihr eigenes Habitat hat: einige sind in Laubwäldern zuhause, andere in Nadelwäldern, und wieder andere bevorzugen Flussauen oder Wiesen.

Tipp: Sammle nur solche Pilze, die du ganz sicher bestimmen kannst. Bestimmungsbücher oder Pilzsachverständige können dir beim Pilzesammeln eine Hilfe sein. Bist du ein Pilz-Neuling, dann schau dir auch unsere Tipps für Anfänger beim Pilzesammeln an.

Wann ist nun Pilzsaison? Die Haupt-Pilzsaison in Mitteleuropa ist der Herbst, wenn es noch warm und durch vermehrte Niederschläge feucht ist. Manche Pilze wachsen aber auch früher oder später im Jahr.
In Deutschland dürfen Pilze zu jeder Jahreszeit und zeitlich uneingeschränkt gesammelt werden.
Und jeder darf sich frei in Staatswäldern wie auch in Privatwäldern bewegen. Auch das Pilze-sammeln ist dort erlaubt.

Zur Menge der gesammelten Pilze: Eine Faustregel definiert das als etwa ein Kilo pro Person und Tag. Wer die erlaubte Menge überschreitet und erwischt wird, muss mit einer Strafzahlung bis zu einer Höhe von 5.000 Euro wegen Pilzdiebstahls rechnen.

Es gibt dennoch Einschränkungen, denn das Betreten folgender Gebiete und damit das Sammeln von Pilzen ist dort nicht erlaubt:

  • in Naturschutzgebieten
  • in eingezäunten Gebieten und Schonungen, wo beispielsweise wieder aufgeforstet wird,
  • auf Wiesen, auf denen das Gras höher als knöchelhoch steht (im Gras befinden sich unter Umständen Nester und Gelege, die durch Betreten beschädigt oder zerstört werden)
  • in Gebieten, deren Boden nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl immer noch radioaktiv belastet ist, ist es zudem aus gesundheitlichen Gründen eine Überlegung wert, ob und welche Pilze dort gesammelt werden. Die Karte von umweltanalysen.com zeigt, in welchen Regionen die Erde noch erhöhte Radioaktivität aufweist. Die interaktive Karte des Umweltinstituts München zeigt für München und Umgebung die aktuellen Messwerte für Pilze und Waldprodukte.

Beispiele für Pilze im Herbst

– Butterpilz (Suillus luteus) Hauptsaison: September bis Oktober
– Maronen-Röhrling (Xerocomus badius) Hauptsaison: Juni bis November
– Krause Glucke (Sparassis crispa) Hauptsaison: August bis November
– Igelstachelbart (Hericium erinaceus) Hauptsaison: August bis Oktober

Quelle: https://www.kostbarenatur.net/pilze-sammeln-tipps-fuer-anfaenger/

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Goldröhrling, Foto w.schrat_pixelio.de

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